Winter 1993/1994
Botswana - Zimbabwe - Zambia - Zimbabwe -
Südafrika - Swaziland - Südafrika - Lesotho - Südafrika

Nach fünf langen Wochen in Gips und mit Krücken in Deutschland rückte der Tag der Gesundung immer näher. Nicht zur Arbeit, sondern zum Airport führte mich mein erster Gang ohne Krankenschein am 17. Dezember 1993. Im Gepäck viele Ersatzteile für das Motorrad hofften Maria und ich auf eine erfolgreiche Reparatur und eine abenteuerliche Weiterfahrt. Nach unserer Landung in Maun und begaben wir uns sofort zur Okavango Delta Lodge. Nach einem Tag voller Reparaturen und Wartungsarbeiten ging es weiter: Zu Wasser auf einer mehrtägigen Exkursion in das Innere des Okavango-Deltas.

Unter Mokoro versteht man eine Art Einbaum, ca. drei Meter lang und 40 Zentimeter breit, welches von den Einheimischen mit großem Geschick unter Zuhilfenahme eines langen Stockes durch die Kanäle gesteuert wird. Wir erfrischten uns mit Baden in dem glasklaren Gewässer und wurden von den vielen Barschen und Langflossensalmlern regelrecht angeknabbert. Die Nächte verbrachten wir auf dem Festland, umgeben von Wasserläufen, in idyllischer Atmosphäre. Giraffen- und Antilopenherden zogen an uns vorüber, Gnus und Zebras, Schakale und viele andere Tiere zu Land und zu Wasser.
 
Auf Erdpisten näherten wir uns den Victoriafällen. Die Landschaft wurde tropisch grün und Regenwolken zogen am Horizont auf. Wir erreichten den Zambesi und schlugen unser Camp einige Kilometer außerhalb des Touristenrummels auf. Fasziniert von den Wassermassen, welche da auf 1,4 Kilometer Länge die rund 112 Meter in die Tiefe rauschten, wollten wir dieses Naturschauspiel in seiner ganzen Schönheit von oben betrachten. So gönnten wir uns am Weihnachtstag einen Rundflug über die Fälle.
                                                                                                                                                                   Weihnachten über den Victoriafällen

Auf der anderen Seite des Flusses liegt Zambia.
Livingstone, Lusaka, Kariba. Auf schlammigen Pfaden durchquerten wir den Matusadona- Nationalpark. Tropische Landschaft mit immergrüner Flora, Erd- und Steinpisten und vom Tourismus unberührten Regionen. Wir durchquerten mehrere Flüsse, haderten mit den schlechten Pisten- verhältnissen. Erdpads waren laut Beschilderung nur in der Trockenzeit befahrbar und dementsprechend war der jetzige Zustand. Kurz vor der südafrika- nischen Grenze wurde es besser. Drakensberge und Blyde River Canyon hießen die nächsten Ziele.
Immer auf der Suche nach Regen in Zambia                                                                                           Das Schnitzhandwerk ist Kulturgut in Zimbabwe

Den Zwergstaat Swaziland hakte ich binnen weniger Stunden ab. Der Dauerregen in Highveld und Transvaal machte auch vor der Grenze nicht Halt. Erst in Lesotho begann das Wetter sich zu bessern. Vorbei an bizarren Felsformationen fuhren wir in das Hochland Lesothos, wo wir auf 3220 Metern unser erstes Lager aufschlugen. Nach dieser Kurzvisite war das Meer bei Port Elisabeth schnell erreicht und auf der Fahrt entlang der Garden Route fühlte ich mich oftmals an den Schwarzwald erinnert. Und wie man sich versieht findet man sich genau dort wieder. Die Heimat begrüßte uns mit demselben verregneten Wetter.

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