Sommer 1993
Namibia - Südafrika - Namibia - Südafrika

Es wurde langsam Sommer und immer noch war kein Reiseziel in Sicht. Geplant war in jedem Falle eine Motorradtour nach Afrika. Weitergehende Exkurse in der Sahara schieden aufgrund der extremen Temperaturen im Hochsommer aus. Nach langem Hin und Her entschlossen ich mich zu einer Reise in die südliche Hemisphäre. Es begann die Suche nach einer Möglichkeit, das Motorrad zu verfrachten. Aufgrund des zeitlichen Verzugs kam nur der Luftweg in Frage. Eine süddeutsche Agentur unterbreitete auf Anfrage ein Angebot für einen Transport nach Namibia. Es wurde gebucht und im Juli flogen Suzuki, Maria und ich nach Windhoek. Es begann das Abenteuer "Transafrika" mit einer fünfwöchigen Tour durch Namibia und Südafrika.

Bereits am 3. Tag der Reise musste der Stoßdämpfer der Suzuki ausgetauscht werden. Die nächste Fachwerkstatt befand sich in Kapstadt. Also machten wir uns ans Kap der guten Hoffnung, um die erste Reparatur in Auftrag zu geben.

Vorbei an Swakopmund und Walfishbay erreichten wir auf ausgezeichneten Pads (Pisten) Lüderitz. Von dort aus fuhren wir hinunter zum Oranjeriver und auf der N7 hinunter nach Kapstadt. Bei Suzuki-World wurde das Problem schnell behoben, der defekte Dämpfer ausgetauscht und bereits nach zwei Tagen konnten wir unsere Reise fortsetzen.

Zunächst ging es an zum Kap, nicht nur um das obligatorische Foto am Viewpoint zu schießen und den Zusammenschluss von Atlantik und Indischem Ozean zu bewundern. Danach folgte ein Abstecher an die eigentliche Südspitze Afrikas. Begeistert besuchten wir das touristisch unverbrauchte Cape Agulhas.
                                                                                                                                                                    Camping am Oranje, Grenzfluss zu Südafrika

        
Kapstadt, eine der Traumstädte dieser Welt        Pulsierendes Stadtleben in und um die City               Zu Beginn bereits am "Cape of Good Hope"
 
Via Karoo und Upington fanden wir uns bald in den Ausläufern der Kalahari wieder. Entlang der botswanischen Grenze gelangten wir in den Nordteil Namibias. Die dortige Wildnis und der tägliche Kontakt mit Hereros standen im krassen Gegensatz zu dem europäischen Leben in Windhuk und Umgebung. Da Besuche der Nationalparks mit dem Motorrad untersagt waren, beschränkten wir uns zunächst auf den Waterberg-Plateau-Park und die frei zugänglichen Flächen des schier unendlich scheinenden Landes. Vom Damaraland aus wagten wir einen Abstecher ins Kaokoveld, ohne jedoch den berühmten Van-Zyls-Pass unter die Räder genommen zu haben. Über Brandberg, Spitzkoppe und Cape Cross ging es wieder in den "umzäunten" Teil des Landes.

Leider kamen wir nur selten in Kontakt mit "Südwestern", und so blieb uns ein typisch-traditionelles "Braai" mit gegrilltem Fleisch und viel Alkohol zunächst verwehrt. Auch auf der Suche nach ansprechenden Nachtlagerplätzen taten wir uns im Zentrum und Süden des Landes wegen der vielen Zäune schwer.
                                                                                                                                                                  Brandberg mit 300 Jahre alten "Welwitschias"

       
Die berühmte Düne 7 in der Namib-Wüste              Naturschauspiel am Soussusvlei                              Der beeindruckende Fish River Canyon

Den zweiten Breakdown erlitten wir an einem Abend, ca. 150 km nördlich von Windhuk, als sich der Hinterradpneu verschleißbedingt in seine Einzelteile auflöste. Wieder war es ein "Coloured", der uns seine Hilfe anbot. Auf seinem Pick Up transportierten wir das fahrunfähige Motorrad bis in die Hauptstadt, wo bereits am darauffolgenden Tag ein passendes Ersatzreifen aufgetrieben war. Auch im Naukluft-Nationalpark drückte der Wärter beide Augen zu und ließ uns mit dem Motorrad passieren. Am Gate zum Soussusvlei wenige Tage später war dann Schluss: Wir mussten das Motorrad abstellen und bekamen zu den weltbekannten Dünen einen "Lift" von deutschen Touristen mit einem Pick Up.

Letztes Ziel dieser Reise war "Giant´s Castle" und der nebenan befindliche Köcherbaumwald. Dort erlebten wir ein Naturschauspiel der besonderen Art, welches den Namibiaurlaub nachhaltig positiv beeinflusste. Eine Gewitterfront zog auf und im Licht der untergehenden Sonne erfreute uns ein gemaltes Panorama am Boden und in der Luft. Ein unvergessener Anblick am Ende der Reise !!

Zurück                                                 Etappe 2                                             Startseite